Die Tagespresse berichtet heute, dass der größte Viehvermarkter im Verdacht steht, Lieferpapiere von Rindern manipuliert und dadurch möglicherweise falsch ausgezeichnetes Fleisch in den Handel gebracht zu hat.
Da darf man sich mit einem Augenzwinkern schon fragen, wo ist oder war die Ohrmarke des Rindes? Sie soll doch bis zum Verbraucher Auskunft über die „Identität“ des Fleisches geben. Ja, so einem Anspruch kann die Ohrmarke nicht gerecht werden. Denn sonst müsste jeder Körperteil des Rindes mit einem Marker versehen sein. Was soll also diese Kennung mit Ohrmarke?
Feststellen muss man aber auch, dass die Kennzeichnung zum „Tierwohl“ aus meiner Sicht eher Fragen aufwirft als dass sie Antworten liefert. Der weit bekannte Nutri Score beginnt links mit der besten Qualität (A und grün) und endet rechts mit der schlechtesten Qualität (E und rot). Buchstaben und Farben sind logisch aufgebaut. Die Tierwohl-Kennzeichnung beginnt links mit der schlechtesten Haltungsform, aber mit der Nummer 1 (?) und der Farbe rot. Die Haltungsform verbessert sich nach rechts mit der Nummer 2 (blau) und 3 (orange). Die Farbwahl ist hier mehr als irreführend. Der Normalbürger sieht blau als „bessere“ Farbe als orange. Die Zuordnung von Nummer und Farbe passen nicht. Wenn diese Kennzeichnung aus meiner Sicht schon manipulativ und vermutlich von Verband und Politik abgesegnet ist, braucht man sich jetzt nicht wundern, dass womöglich weiter manipuliert wurde.